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EU-Projekt 1

EU-Projekt 1 Jugend trifft Politiker, "Brauche ich Politik? - Braucht Politik mich?"

Das Projekt Jugend trifft Politiker ist aufgrund seiner herausragenden Qualität für eine Veröffentlichung als Best Practice-Projekt in der Projektdatenbank der Europäischen Kommission EVE ausgewählt worden.

EU-Projekt 1: Jugend und Politik
Seminar in Solingen

Fünf Tage, vom 14. - 18.Oktober 2008, haben sie in Solingen diskutiert, Sitzungen abgehalten, mit Politikern persönlich gesprochen und mehr über Politik erfahren. Damit es keine einmalige Erfahrung bleibe, wünschten sich die 69 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des EU-Seminars "Brauche ich Politik? Braucht Politik mich?" - Jugendliches Engagement im vereinten Europa" etwas für die Zukunft.

Die Wunschliste der Jugendlichen an die Politiker ist deutlich und in der Unbefangenheit schon fast beschämend, weil sie durchscheinen ließ, wo ihrer Meinung nach in der Politik der "Hase im Pfeffer liegt":
- eine einfache und verständliche Sprache,
- zuhören und die Meinung des anderen achten,
- über den Horizont der eigenen Partei hinausschauen ,
- einfachere Wege für ein Engagement in der Politik aufzeigen,
- Mut, um nicht nur die Interessen der Partei durch zu setzen, sondern sich für das Beste der Bürger einzusetzen,
- Mitglieder einer anderen Partei nicht als Feinde sehen,
- ein Handeln, das ihren Worten entspricht,
- ehrliche und direkte Antworten auf unsere Fragen,
- den Kontakt halten und im Gespräch mit den Jugendlichen bleiben

Auf eine Einstiegs-und Aufwärmphase folgten drei intensive Themenblöcke. Dabei ging es um voneinander Lernen, Austausch, Sammeln von Informationen und Löchern von Experten. Der erste Tag drehte sich um das Thema "Stadt". Heinrich Hoffschulte, der nordrhein-westfälische Landesvorsitzende der Europa-Union sprach Klartext über "Warum Europa?" Es folgten Einblicke in die Praxis, als sich die Bürgermeister aus den Städten Solingen, Herten, Delmenhorst und Leichlingen, der Diskussion stellten. Es war eine neue Form als "strukturierter Dialog", der die Jugendlichen voll begeisterte.

Am zweiten Tag stand "interkulturelle Kommunikation" im Mittelpunkt. Nach dem Eingangsreferat der Expertin für interkulturelle Kommunikation und Lehrbeauftragten an der FH Bochum Joanna Zacharaki konnten sich die Jugendlichen über Hintergründe und Motivationen für den Friedensdienst in Bosnien informieren, den Björn Kostrewa aus eigener Anschauung erläuterte. "Europa und die "Medien" war Inhalt der Diskussionen und Vorträge des dritten Tages. Als Referentin sprach Liane von Droste, weit gereiste Expertin für Medien und Europa, und am Nachmittag stellte sich Hans H. Stein, der Leiter der Landesvertretung von NRW bei der EU den Fragen der Jugendlichen.

Zum Abschluss des Seminars öffnete sich der Kreis. Eingeladen zur Abschlussveranstaltung waren Politiker und die interessierte öffentlichkeit. Bei der professionellen Präsentation der Workshop-Ergebnisse aus den Bereichen Kunst, Film, Musik, Choreographie und Stadtaktion wurde deutlich, dass die Jugendlichen mitmachen können und mitmischen wollen, dass Politik ihre Sache ist und sie sich Gehör verschaffen können.

Die Raper-Band brachte es mit ihren Lieder klar auf den Punkt: "Regt euch auf, setzt euch ein, es wird Zeit, steigt jetzt ein". Der Motivationssong an die manchmal vielleicht eher gleichgültigen Gleichaltrigen wechselte ab mit deutlichen Botschaften an die Politiker: "Ein neuer Wind muss wehen, Ihr müsst es jetzt verstehen, ohne uns kann's nicht gehen, wir sind' ne Einheit und müssen Hürden auf uns nehmen. Politik für Uns? Da muss es doch mehr geben!!!"

Den angereisten Politikern gegenüber wie Alexander Alvaro und Herbert Otto Reul aus dem EU-Parlament oder Sylvia Löhrmann und Markus Töns aus dem nordrhein-westfälischen Landtag ging es zur Sache. Die Jugendlichen interessierten sich für das zuletzt gelesene Buch oder den letzten Film genauso wie für die Motivation "grade Politiker zu werden". Gefragt wurde auch nach drei Begriffen, die dem einzelnen Politiker in der Entscheidungsfindung besonders wichtig seien. Neugierig waren die Zuhörer beim Hagel der Interview-Fragen auch auf ein besonderes Rezept der Politiker, um sich vom Stress des politischen Alltags zu erholen oder auf die Einschätzung, in welchem Entwicklungsstadium sich Europa befinde: Ei, Raupe, Puppe oder Schmetterling?

Die Veranstaltung war im Vorfeld ein Jahr lang von einer kleinen Gruppe von Jugendlichen, Pädagogen sowie Teilnehmer des "Forum Politik und Geschwisterlichkeit" in Solingen vorbereitet worden. Ursula Dörpinghaus vom Vorbereitungsteam: "Wir haben immer auf Augenhöhe gearbeitet. Die Beiträge der Jugendlichen wurden ernst genommen. Natürlich hatten wir eine bestimmte Vision, als wir den Zuschlag der EU für unsere Projektidee erhielten. Aber alles ist aus dem ehrlichen Miteinander erwachsen."

Es spricht viel dafür, dass das, was vom 14. - 18. Oktober im Zentrum Frieden in Solingen gelaufen ist, keine Eintagsfliege bleibt. Wer dabei war, hat sich viel vorgenommen: mitmischen und sich einbringen.

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(Fotos privat)

EU-Projekt: Jugend und Politik - Fahrt nach Brüssel

Eine Fahrt nach Brüssel vom 28. - 29. Januar gab den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Solinger Politik-Projektes "Brauche ich Politik? Braucht Politik mich?" Gelegenheit, vielfältige Kontakte mit Politikern zu knüpfen, Besichtigungen zu machen und ihre Meinung in Diskussionsrunden zu vertreten.

Wendy Porath ist eine von 30 Jugendlichen, die sich auf einer Fahrt in die EU-Hauptstadt Brüssel ihre Meinung bilden wollte. Es waren intensive Tage, in denen die jungen Leute mit Abgeordneten, so zum Beispiel mit Herbert Reul, diskutierten und aus deren Leben und ihrer Motivation, Politik zu machen, erfuhren. Sie interessierten sich ebenso für Antworten zu Klimawechsel und zur persönlichen Verantwortung des Einzelnen sowie für die Arbeit der Kommissionen oder für das Ambiente des Parlamentsaales und seine beeindruckende Übersetzungsinfrastruktur, um in 22 Amtsprachen zu kommunizieren. Nicht zuletzt gab es viel zu erfahren über die Arbeitsmöglichkeiten bei der EU, die in Brüssel rund 25000 Mitarbeiter beschäftigt. Vielfältige Eindrücke, die verarbeiten werden mussten.

"Ich habe viele Dinge über Politik gelernt und Einsicht in die Handlungs- und Denkweise von Leuten gewonnen, die sich politisch engagieren", erzählt Wendy Porath nach der Fahrt. "Früher war Politik für mich etwas sehr Entferntes und Unerreichbares, war nie wirklich von Belang. Nun sehe ich das anders, ich habe großes Interesse daran, mich in Zukunft politisch zu engagieren, und auch durch die Brüsselfahrt überlege ich, nach meinem Abitur für Europa zu arbeiten."

Auch andere Jugendliche beschäftigen sich nach der Fahrt mit Fragen zu ihrer persönlichen Zukunft. Der Italiener Tomaso Comazzi möchte nach dem Abitur Politikwissenschaft studieren. "Vielleicht in Brüssel. Es ist eine interessante Stadt. Französisch liegt mir als Sprache sehr." Teresa Gnaser wird sich persönlich mehr in Politik engagieren und will die Solinger Gruppe aktiv unterstützen. Zuvor liegt noch ein Sozialpraktikum an.

Die Jugendlichen hatten sich per Internet und mit Unterstützung des WiSo-Lehrers Reinhard Wolf von der Gesamtschule Solingen auf die Fahrt und die Gesprächspartner vorbereitet. Die meisten wollen nun den Kontakt fortsetzen und sich weiter regelmäßig treffen.

Entstanden ist die Gruppe aus einem EU-Seminar für Jugendliche, das die Fokolar-Bewegung e.V./ Forum Politik und Geschwisterlichkeit in Zusammenarbeit mit der Städtischen Gesamtschule, Geschwister-Scholl Gesamtschule und dem Chor der FAL-Gesamtschule Solingen im Oktober 2008 durchgeführt hatte.

Die Dokumentation zum Projekt ist erhältlich bei Ursula Dörpinghaus unter email:
info@forum-politik-und-geschwisterlichkeit.de

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