Eine andere Erfahrung mit Griechenland
Ideen-Austausch zwischen griechischen und deutschen Kommunen
Die Solinger Ratsfrau Ioanna Zacharaki (SPD), Mitglied des Forums Politik und Geschwisterlichkeit, nahm an einer Begegnung mit
griechischen Kommunalpolitikern in Thessaloniki teil.
Als eine von fünf deutschen Ratsmitgliedern mit griechischen Wurzeln gehörte sie zu einer 16-köpfigen Delegation europäischer
Kommunalpolitiker, die vom griechischen Städtetag zum Erfahrungsaustausch eingeladen waren.
Thema: die Bewältigung von Finanzkrisen auf kommunaler Ebene.
Auf beiden Seiten gab es überraschende Erkenntnisse: so gibt es griechische Kommunen, die gar keine Schulden haben, und auf der anderen Seite staunten die Griechen über die Anzahl hoch verschuldeter deutscher Städte, die nur mit Hilfe von Stärkungspaketen von Land und Bund über die Runden kommen und Wege aus der Misere suchen. /p>
Den griechischen Kollegen wurde der Haushaltssicherungsplan erklärt, und welche Disziplin dazu gehört, welche Sparanstrengungen und welche starke Kontrolle durch die Bezirksregierung.
Dies könnte eine Anregung, eine "Blaupause" für Griechenland sein: ein Haushalts-
sicherungsplan, ein Stärkungspaket mit Konjunkturprogramm für die Kommunen, um die
lokalen griechischen Ressourcen einzubinden und zu stärken.
Zum Glück funktioniert in Griechenland, anders als hier, der Familienzusammenhalt und die gegenseitige Hilfe.
Was Frau Zacharaki allerdings auch noch beobachtete, ist eine "Kulturkrise" in ganz Europa. "Es fehlt an der gegenseitigen Wertschätzung. Europa muss jetzt beweisen, dass es gemeinsam Krisen bewältigen kann." Dazu will sie mit dem von ihr aufgebauten Programm der Werteerziehung, das schon an mehreren Schulen in Deutschland läuft, auch in Griechenland beitragen.
(Quelle: Solinger Tageblatt vom 20.06.2015)